„Babyfreundliches Krankenhaus“ – ganzheitliche Betreuung für Mutter und Baby

Die Geburt rückt immer näher und die Frage nach der Klinik wird aktuell. Was erwartet man von einem guten geburtshilflichen Krankenhaus?

Eine sichere und weitgehend selbst bestimmte Geburt,
freundliches und fachkompetentes Personal,
helle und schöne Zimmer mit Rooming-in,
Hilfe in schwierigen Situationen (Stillbeginn, Babypflege),
Versorgung mit gesundem Essen und Getränken nach Wunsch.

Das hört sich erst einmal gut an.
Eine moderne und schöne Klinik ist nur so gut wie das in ihr beschäftigte Personal.
Von diesem erwartet man sich Unterstützung und Hilfe nach der Entbindung.
Gerade das Stillen und die Versorgung des Babys gestalten sich zu Beginn oft nicht so problemlos.
Immer wieder berichten Mütter, dass sie in dieser ersten sensiblen Zeit durch unprofessionelle Bemerkungen oder eingefahrene Abläufe im Klinikalltag verunsichert wurden.
Die eine Schwester spricht von häufigem Stillen, die nächste rät davon ab.
Das kann Müttern diese wunderbare Zeit des Kennenlernens verleiden.
Aber wie finde ich dann eine Klinik, die die Bedürfnisse von Mutter und Kind unterstützt?

Für einen guten Stillbeginn gibt es die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“.
Dort ist dem intensiv geschulten Personal daran gelegen, wirkliche Hilfe beim Stillanfang und Bonding (Aufbau der Bindung durch viel Nähe) zu geben.
Dafür wurde von WHO und Unicef diese Initiative ins Leben gerufen.
Die Bezeichnung „Babyfreundliches Krankenhaus“ gilt international und wird nur den Kliniken verliehen, die diese hohen Anforderungen an den Betreuungsstandard erfüllen.
Hat die von dir gewählte Klinik dieses Prädikat erhalten, sind Mutter und Baby in guten Händen.

Aber was zeichnet diese Krankenhäuser genau aus?
Zu dem ganzheitlichen Konzept gehören vor allem die Förderung der Bindung zwischen Mutter und Kind sowie die Unterstützung des Stillens.
Schon gleich nach der Entbindung wird in dieser Klinik Wert auf ein möglichst ungestörtes Zusammensein von Mutter und Kind gelegt.
Krankenhausroutine, die das Entstehen der Bindung stört, wird hier mit Bedacht vermieden.
So können sich Mutter und Kind gut aufeinander einstellen.
Sie lernen sich in Ruhe kennen, haben viel Hautkontakt und stillen nach Bedarf.
Durch diese Nähe lernt die Mutter die Zeichen ihres Kindes besser deuten und kann auf seine Bedürfnisse eingehen.
Die ersten Tage will das Kind vor allem Nähe, Ruhe und Nahrung.
Das Konzept „rund um die Uhr“ mit dem Baby zusammen zu sein, ist das Besondere am „Babyfreundlichen Krankenhaus“.
Hier wird keiner Mutter das Kind für die Nächte in ein Säuglingszimmer „entführt“, wo es dann bei Unmutsäußerungen mit Flasche oder Nuckel zufrieden gestellt wird.
Meist wird damit in einer konventionellen Klinik der erste Stolperstein zu Stillproblemen gelegt.
Das Baby braucht die Nähe zur Mutter.
Auch der Vater kann das Bonding genießen und sein Kleines auf dem nackten Oberkörper ruhen lassen.

Neben dem Rooming-in Tag und Nacht gibt es für Vater und Geschwisterkinder Familienzimmer, wo man ungestört die erste Zeit miteinander genießen kann.
Das Personal ist (nicht nur) für Stillfragen speziell ausgebildet und bietet nach dem Verlassen des Krankenhauses eine Stillhotline an.

http://eltern.babyfreundlich.org/kliniksuche.html

Artikel aus: http://blog.croco.at/2011/10/31/%E2%80%9Ebabyfreundliches-krankenhaus%E2%80%9C-%E2%80%93-ganzheitliche-betreuung-fur-mutter-und-baby/