Familienbonus Kritik AK
AK Chef Kalliauer kritisiert Familien-Bonus der Regierung
Für jedes Kind im Jahr um 1500 Euro Steuer weniger bezahlen: Diesen Familienbonus hat die neue Bundesregierung beschlossen.
Familienbonus Kritik SPÖ
Kritik an den Plänen zum Familienbonus von FPÖ und ÖVP kam von SPÖ-Chef Christian Kern. Die Regierung unterscheide beim Familienbonus zwischen Kindern, deren Eltern mehr verdienen, und Kindern, deren Eltern weniger verdienen.
Familienbonus Wer bekommt wieviel
Die Regierung hat den Familienbonus von 1500 Euro beschlossen. Auch Alleinerzieher mit geringem Einkommen sollen entlastet werden. Familienbonus Wer bekommt wieviel
Familienbonus Steuern FPÖ ÖVP
Was der Familienbonus Niedrigverdienern und Großfamilien bringt
Die von ÖVP und FPÖ geplante Steuergutschrift über 1.500 Euro könnte die Anreize für Frauen senken, sich einen Job zu suchen, sagen Experten.
Ein Geschenk an reiche Eltern oder eine sinnvolle Maßnahme zur Familienförderung?Familienbonus Steuern FPÖ ÖVP
Mädchen rosa, Buben blau
Mädchen rosa, Buben blau
Aufwachsen in Klischees: Rosa-hellblaue Kindermode
2017 lässt die Überwindung von Geschlechterstereotypen noch auf sich warten: Bei Kinder-Kleidung und Spielzeug sind die Rollen klar verteilt. Schuld sei ein rückläufiger Gesellschaftstrend
Die englische Kaufhauskette John Lewis hat Geschlechter-Kategorien weitgehend abgeschafft. Mädchen dürfen dort nun auch offiziell Blaues kaufen, Buben sich in Rosa einkleiden. „Wir wollen nicht länger Geschlechtsstereotypen befeuern,“ erklärte die Kindermode-Chefin Caroline Bettis in britischen Medien. An der Kleidung selbst habe sich dadurch nicht viel verändert und online werden weiterhin die Kategorien Buben- und Mädchenkleidung angeboten – nur die Entscheidungsfreiheit für Kinder und Eltern sei nun größer, teilte das Unternehmen mit.
Mit ihrer fortschrittlichen Aktion zählt die Bekleidungsfirma zu einer Minderheit – der Marketingtrend zeigt in die gegensätzliche Richtung: „Die Geschlechtertrennung hat in den letzten Jahren sogar deutlich zugenommen, sowohl bei Kleidungsstücken als auch bei Spielwaren“, sagt Stefan Hirschauer vom Arbeitsbereich Soziologische Theorie und Gender Studies an der Uni Mainz. Er beobachtet bei diesem Thema ein „Re-Gendering“ – ein erneutes Vergeschlechtlichen von Dingen, die ihre Geschlechtszuordnung eigentlich schon verloren hatten.
Obwohl oder gerade weil sich die klassische Rollenverteilung in der Gesellschaft seit Jahrzehnten in Bereichen wie Beruf oder Kindererziehung immer mehr auflöse, haben viele Menschen nostalgische Bedürfnisse und suchen Sicherheit in überholten Klischees, so Hirschauer: „Kinder sind für Erwachsene die Projektionsflächen einer heilen Gender-Welt. An ihnen wird etwas ausgelebt, was die Eltern sich mühsam abzutrainieren versuchen.“
In der Wirtschaft wurde längst auf diese Verunsicherung vieler Menschen mit starkem Gender-Marketing reagiert, ist Stevie Schmiedel überzeugt. Sie ist Gründerin der Initiative Pinkstinks, die gegen Sexismus in Medien und Werbung kämpft. „Es gab noch nie ein so starkes Gender-Marketing wie zurzeit“. Gerade in Bezug auf Kinder gebe es großen gesellschaftlichen Widerstand, klassische Geschlechterrollen zu hinterfragen. Eltern haben häufig keine Möglichkeit, dieses Muster zu durchbrechen.
Auch von Seiten des Handels wird argumentiert, dass letztlich die Nachfrage bestimme, welche Produkte produziert werden – und die komme nicht nur von Eltern. Kindersachen würden oft auch von Tanten, Onkeln oder Großeltern gekauft, „die denken da vielleicht eher traditionell“, meint Jürgen Dax, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Textil in Deutschland. Damit zu brechen wäre für die Produzenten fatal, meint auch Willy Fischel, Geschäftsführer des deutschen Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels: „Eine Dampflok in rosa wäre vielleicht kreativ, wirtschaftlich aber nicht darstellbar, wenn sie keiner kauft.“
(APA, nch, 12.10.2017) – derstandard.at/2000065826435/Aufwachsen-in-Klischees-Rosa-hellblaue-Kindermode (2017-10-23, 23.03)