Artikel Tiroler Tageszeitung, Onlineausgabe vom Fr, 20.05.2011 12:18
Krummsee-Bad bleibt 2011 zu
Besitzer des Sees in Kramsach beklagt zu intensive Düngung der umliegenden Felder.

„Wegen Strandverschmutzung geschlossen!“ verkündet ein Plakat an der Krummsee-Badeanstalt allen, die auf der L 211 in Richtung Reintaler See unterwegs sind oder von dort kommen. Dabei hätte eigentlich das Wasser des kleinen Sees hervorragende Qualität. Etwas naturtrüb zwar, „aber normalerweise geht das bis Juni wieder weg“, verrät Anton Sommeregger, Besitzer des Sees und der Badeanstalt. Nur heuer sei alles anders: „So trüb habe ich das Wasser noch nie gesehen. Es ist total überdüngt, dadurch gibt es auch Ablagerungen am Ufer, das kann ich den Leuten nicht zumuten.“ Den Seerand zu reinigen, wäre zwar eine Alternative, „nur das Wasser ist derartig überdüngt, die Verschmutzung ist in ein paar Wochen wieder da“, sagt Sommeregger. Daher wird er diesen Sommer auf den Badebetrieb verzichten.

Woher die Überdüngung komme? „Ein Teil aus dem Reintaler See, der Abfluss dort ist der Zufluss für den Krummsee. Aber großteils aus der Düngung der umliegenden Felder“, weiß Sommeregger. Daher sei auch ein bisschen Aktionismus dabei, wenn er heuer den Badebetrieb nicht öffnet, wie der Kramsacher einräumt: „Vielleicht denkt man dann einmal über die Situation nach.“

Dies geschehe bereits, versichert Kramsachs Bürgermeister Manfred Stöger: „Wir sind derzeit dabei, ein Entwicklungskonzept zu erstellen.“ Dabei werde auch auf die Auswirkung der Düngung der Felder auf die Seen Rücksicht genommen. Aber es seien noch Gespräche mit den Grundbesitzern notwendig.

Wenig Freude hat mit der Badschließung und vor allem dem Plakat an der Straße Markus Kofler, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Alpbachtal-Seenland. Man werde prüfen, inwieweit man Sommeregger unter die Arme greifen könne, damit er wieder aufsperren könne.

Artikel von Wolfgang Otter